Kläranlage
Wasserkreislauf
Im Herzstück des Reinhaltungsverbandes durchfließt das Abwasser
mehrere Stationen:
Bei der mechanischen Reinigung läuft das Abwasser durch einen
Rechen mit einem Stababstand von 2,5 mm. Grober Unrat wie Papier,
Laub, Holzstücke, Plastikbecher, Hygieneartikel etc. werden aus
dem Abwasser entfernt. Das Rechengut kommt zur Abfallverbrennung.
Weiter geht's in den Sandfang, wo die Fließgeschwindigkeit
des Wassers geringer wird und Sand und ähnlich schwere Bestandteile
zu Boden sinken. Der Sand wird deponiert.
Die grobe Phase ist nun vorbei – jetzt geht es mit noch geringerer
Geschwindigkeit ins Vorklärbecken. Dort wird das Abwasser von
ungelösten Stoffen wie Fäkalien, Papier etc. befreit, diese setzen
sich ab oder schwimmen an der Oberfläche. Es entsteht Primärschlamm,
der abgezogen wird und in die Schlammbehandlung
kommt.
Nun erfolgt die biologische Reinigung des Wassers. Im Belebungsbecken
bringt ein Oberflächenbelüfter Sauerstoff in das vorgereinigte Abwasser ein.
So werden günstige Lebensbedingungen für Bakterien und Mikroorganismen geschaffen, die sich von den
gelösten organischen Stoffen des Abwassers ernähren, diese in
anorganische Stoffe umwandeln und sich unter Schlammbildung
vermehren.
Um Phosphorverbindungen aus dem Abwasser chemisch zu
entfernen, werden Fällmittel wie z.B. Eisen- oder Aluminiumsalze
beigemischt, die dann mit den gelösten Phosphaten reagieren. Es
bilden sich ungelöste Verbindungen mit Flockenstruktur, die im
Nachklärbecken absinken und mit dem Schlamm aus dem Abwasser
entfernt werden.
Das "Belebtschlamm"-Wassergemisch wird in das Nachklärbecken
abgeleitet. Der schwere Schlamm setzt sich vom gereinigten
Wasser ab und wird zum Teil wieder in das Belebungsbecken
zurückgeleitet, um dort die nötige Menge an Bakterien und Mikroorganismen
zu gewährleisten. Der restliche Schlamm muss entfernt
werden und gelangt zur Schlammbehandlung.
Das nun saubere Wasser kann jetzt in ein Gewässer eingeleitet werden – in der Kläranlage Mondsee-Irrsee ist das der Mondsee.
Schlammkreislauf
Der abgesetzte Schlamm wird vom Boden des Vorklärbeckens und
des Nachklärbeckens abgezogen, kommt in den Faulturm und
bleibt dort 30 - 40 Tage. Es entstehen Faulprozesse und die Menge
der Mikroorganismen verringert sich um ein Drittel.
Das Methangas, das u. a. bei diesem Prozess entsteht, wird im RHV
Mondsee-Irrsee zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt.
Der ausgefaulte, geruchsneutrale Schlamm wird in einer
Kammerfilterpresse weiter entwässert und in der Landwirtschaft
als Dünger verwertet.
Das durch die Gärung des Schlammes entstehende Faulgas wird in thermische und elektrische Energie umgewandelt. Der Kläranlagenbetrieb wird großteils mit diesem Biostrom betrieben, die Wärme für das Beheizen der Faultürme und des Betriebsgebäudes genutzt. In einer Woche erzeugt das Blockheizkraftwerk so viel Wärme, dass damit der Jahresbedarf für ein Einfamilienhaus gedeckt wäre.